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PendlerRatD (PR01) / PendlerRatD-PLUS (PR+)

Das Projekt soll Berufspendler*innen beim Umstieg vom Auto auf das Rad motivieren und neue Mobilitätslösungen für diese entwickeln.
Titelbild
Gruppenfoto, Urheber: PendlerRatD

Stuttgart, Landkreis Heilbronn

Maßnahmentyp

Betriebliche Radverkehrsförderung

Name des Projektes

PendlerRatD (PR01) / PendlerRatD-PLUS (PR+)

Bundesland

Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern

Einwohner*innen

974,073

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Stuttgart, Landkreis Heilbronn

Zuständige Abteilung

Prof. Dr. Jana Heimel, jana.heimel@hs-heilbronn.de

Lokale Herausforderungen
  • Topographie
  • Sehr geringer Radverkehrsanteil (unter 5 Prozent)
  • Fehlende Konzepte
  • Hohes Pendelaufkommen

Maßnahmenbeschreibung

Das Pendeln mit dem Rad attraktiv machen – das ist das gesteckte Ziel von PendlerRatD. Bei dem Mobilitäts-Projekt sollen Berufspendler*innen, die täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren, einen vereinfachten Einstieg in das Pendeln mit Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln bekommen. Zielgruppe sind Unternehmen und Organisationen, die ihre Angestellten beim nachhaltigen Pendeln unterstützen möchten.

Es wird eine Befragung der Mitarbeitenden bei den Projektpartner*innen aus Verwaltung und Industrie zum Mobilitätsverhalten durchgeführt und Versuchspersonen für Pilotphasen und App-Tester*innen rekrutiert. In zwei Testphasen werden Pendeldaten der Teilnehmer*innen erhoben und Funktionen der PendlerRatD-App sowie weitere Motivationsfunktionen erprobt. Darüber hinaus wurde während den Testphasen vermehrt der Fokus auf die Medienkampagne gelegt. Insgesamt 408 freiwillige Testpersonen bekamen für die Dauer der Testphase ein Pedelec gestellt und wurden intensiv durch das PendlerRatD-Team betreut.

Die während der Testphasen gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entwicklung der PendlerRatD-App ein. Die PendlerRatD-App soll die Vorteile des Radpendelns hinsichtlich Umwelt, Gesundheit und Kosten bilanzieren und zusätzlich gezielte Anreize zum langfristigen Umstieg setzen.

Weitere Pilotphasen in: Stuttgart, Heilbronn, Neckarsulm, Ludwigshafen am Rhein, Neustadt an der Weinstraße, Frankfurt am Main, Forchheim, Augsburg und Regensburg

Ziele

  • Überwindung weiter Distanzen
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz

Ergebnisse

An der Mobilitätsbefragung nahmen mehr als 8.000 Arbeitnehmende teil. Fast 60 Prozent der Befragten gab an, am liebsten mit dem Fahrrad pendeln zu wollen. Einmonatige Testphasen (mit insgesamt 624 Testradelnden) ermöglichten den Teilnehmenden ohne finanzielle Risiken ihre Erfahrungen beim Fahrradpendeln zu sammeln und individuell zu bewerten. Bestehende Hemmnisse bezüglich des Pendelns mit dem Rad konnten abgebaut und Umstiegseffekte in Höhe von 85 Prozent für den Wechsel von motorisiertem Individualverkehr auf das Fahrrad erreicht werden. Ferner wurde festgestellt, dass Radfahrende die zufriedensten und gesünderen Pendelnde sind sowie gerne Umwege für grünere und sichere Strecken in Kauf nehmen.

Am Ende der Projektlaufzeit von PendlerRatD steht ein Handlungsleitfaden, welcher Informationen und Empfehlungen für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen zum Wechsel vom motorisierten Verkehr auf nachhaltige Mobilitätsangebote aufzeigt.

Dauer: Planung und Umsetzung

10/2018 – 06/2024

Kosten / Mittelherkunft

866,493 Euro

PendlerRatD (PR01)

  • Bundesmittel: 79 Prozent (Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Nationaler Radverkehrsplan)
  • Drittmittel: 21 Prozent (verschiedene Unternehmen)

PendlerRatD-PLUS (PR+)

  • Eigenmittel: 3,8 Prozent
  • Bundesmittel: 91,7 Prozent (Bundesministerium für Digitales und Verkehr: Nationaler Radverkehrsplan)
  • Drittmittel: 4,5 Prozent (verschiedene Unternehmen)

Personeller Aufwand

1,5 Vollzeitäquivalente (5,5 Jahre)

Beteiligte Ämter

  • Landeshauptstadt Stuttgart (Stadt Stuttgart, Abteilung: Nachhaltig mobil in Stuttgart)
  • Landkreis Heilbronn (Landratsamt Heilbronn)
  • Stadt Heilbronn (Amt für Straßenwesen, Mobilität und Verkehrsplanung)
  • Stadt Neckarsulm (Abteilung Klimamangement) (PR+)
  • Stadt Ludwigshafen (Dezernat Bau, Umwelt und Verkehr) (PR+)
  • Stadt Neustadt (keine spezielle Abteilung) (PR+)
  • Stadt Frankfurt (Amt für Straßenbau und Erschließung, Personal- und Organisationsamt) (PR+)

Beteiligte Akteur*innen

Neben der Hochschule Heilbronn sind 40 weitere Akteur*innen beteiligt.

Kommunikation der Maßnahme

  • Internetseite der Hochschule
  • Internetseite der Maßnahme www.pendlerratd.de
  • Soziale Medien (facebook, Instagram, LinkedIn)
  • Pressemitteilungen
  • Medien (SWR, ARD etc.)
  • Persönliches Netzwerk

Herausforderungen

Keine, erfordert nur gutes Zeit- und Logistikmanagement sowie ein aktives sich engagierendes Partner*innennetzwerk (beziehungsweise motivierte Arbeitgebende)

Besonderheiten

  • Kosten-Nutzen-Analyse
  • Evaluation
  • Beteiligung
  • Verkehrsversuch oder Modellvorhaben
  • Einsteiger*innenmaßnahme
  • Temporäre Maßnahme
  • Spezifische Zielgruppe: Pendler*innen

Anmerkungen

Im Anschluss wurde das Projekt mit dem Folgeprojekt PendlerRatD-PLUS verstetigt, um Plattform und Studien bundesweit auszurollen.

Für das Gebiet, wo diese Maßnahme durchgeführt wurde, treffen mehrere Raumtypen zu. Besiedlung: überwiegend städtisch, Ländlicher Kreis mit Verdichtungsansätzen

Quelle des Praxisbeispiels:

PendlerRatD, Mobilitätsforum Bund

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Weitere Praxisbeispiele

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