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Rück- und Umbau freilaufender Rechtsabbieger

Alle freilaufenden Rechtsabbieger in der Stadt Köln werden nach einem Baukastensystem rück- und umgebaut, um die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrende zu erhöhen.
Titelbild
Sperrung des freien Rechtsabbiegers, Urheberin: Stadt Köln

Köln

Maßnahmentyp

Sichere Kreuzungen

Name des Projektes

Rück- und Umbau freilaufender Rechtsabbieger

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Einwohner*innen

1,073,096

Besiedelung

Überwiegend städtisch

Lage

Sehr zentral

Kommune

Köln

Zuständige Abteilung

Lokale Herausforderungen

Keine spezifische Angabe

Maßnahmenbeschreibung

In der Stadt Köln gibt es ca. 310 signalisierte Knotenpunkte, die mit mindestens einem freilaufenden Rechtsabbieger ausgestattet sind. Als freilaufende Rechtsabbieger werden Straßenabschnitte an Kreuzungen bezeichnet, welche das Umgehen einer Ampel beim Rechtsabbiegen ermöglichen. Ziel dessen ist es, dem Kraftfahrzeug-Verkehr ein zügiges Vorwärtskommen zu ermöglichen. An mehreren freilaufenden Rechtsabbiegern ist es in der Vergangenheit häufig zu Konflikten und Unfällen mit nicht motorisierten Verkehrsteilnehmenden zum Teil mit Todesfolge gekommen. Daher hat der Rat der Stadt Köln eine Überprüfung, Überplanung und gegebenenfalls den Umbau aller in Köln vorhandenen sogenannten freilaufenden Rechtsabbieger beschlossen, um die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen.

Zunächst wurde eine Machbarkeitsstudie sowie ein Baukastensystem zur Erhöhung der Verkehrssicherheit an freilaufenden Rechtsabbiegern erstellt. Begleitend zur Entwicklung der Studie sind von 2019 bis 2022 ca. 35 freilaufende Rechtsabbieger unter Anwendung des Baukastensystems umgebaut worden. Diese systematische Vorgehensweise zur Beseitigung bestehender Gefahrenstellen an allen Knoten mit freilaufenden Rechtsabbiegern ist bisher bundesweit einmalig, wie auch die Entwicklung des Baukastensystems. Das Baukastensystem enthält eine Vielzahl von Maßnahmen die kurz-, mittel- oder langfristig anwendbar sind. Zur Identifizierung geeigneter Elemente aus dem Baukastensystem für einzelne freilaufende Rechtsabbieger, wurde eine entsprechende Bewertungsmatrix entwickelt, die hilfreich für Planer*innen sein kann, geeignete Maßnahmen für unterschiedliche Rechtsabbieger auszuwählen.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Mehr Personen fahren Fahrrad

Ergebnisse

Die Projektergebnisse sind die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und die Entwicklung eines Baukastensystems sowie eines Prüfungsschemata zur Maßnahmenauswahl bei Prüfung eines freilaufenden Rechtsabbiegers. Parallel dazu wurden ca. 35 freilaufende Rechtsabbieger bereits umgebaut und entschärft.

Dauer: Planung und Umsetzung

Seit 01/2019

Kosten / Mittelherkunft

250,000 Euro

  • Eigenmittel: 100 Prozent

Personeller Aufwand

Keine Angabe

Beteiligte Ämter

Abteilungen Straßenentwurf, Lichtsignalanlagen (LSA)-Technik, Straßenverkehrsbehörde, Unfallkommission, Team des Fahrradbeauftragten

Beteiligte Akteur*innen

Ingenieursbüro, Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC), Verkehrsclub Deutschland (VCD), Allgemeiner Deutscher Automobil-Club (ADAC) und Polizei (projektbegleitender Facharbeitskreis)

Kommunikation der Maßnahme

Pressemitteilungen und Social Media

Herausforderungen

Die Abstimmungen zwischen allen Akteur*innen sowie die kurzfristigen Umsetzungen der Maßnahmen waren mitunter herausfordernd.

Besonderheiten

  • Evaluation
  • Beteiligung
  • Verkehrsversuch oder Modellvorhaben

Auszeichnungen

Plan F Award 2022
Urheberin: fair spaces

Plan F Award 2022

Platz 2 Infrastruktur

Quelle des Praxisbeispiels:

Stadt Köln, Plan F Award 2022

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