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Fahrradstraße Altheider Weg

Der Ausbau einer alternativen Radwegverbindung mit zentraler Funktion als eine der ersten außerörtlichen Fahrradstraßen in Mecklenburg-Vorpommern.
Titelbild
Urheberin: Anke Bende

Ribnitz-Damgarten

Maßnahmentyp

Fahrradstraßen und -zonen

Name des Projektes

Fahrradstraße Altheider Weg

Bundesland

Mecklenburg-Vorpommern

Einwohner*innen

15,451

Besiedelung

Teilweise städtisch

Lage

Peripher

Kommune

Ribnitz-Damgarten

Zuständige Abteilung

Ansprechpartnerin: Anke Bende, a.bende@ribnitz-damgarten.de

Lokale Herausforderungen
  • Geteilte Planungszuständigkeiten
  • Fehlende Konzepte

Maßnahmenbeschreibung

In Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt Stralsund (SBA) und dem Landesförderinstitut entstand eine nachhaltige und sichere Radwegeführung durch eine typische Mecklenburger Landschaft. Ökonomisch und ökologisch beispielhaft wird die Fahrradstraße ab 2024 ihrer zentralen Funktion noch mehr gerecht werden, denn dann erfolgt auch der Lückenschluss nach Rostock.

Von Altheide nach Klockenhagen gab es keine Radwegeverbindung. Entlang der stark befahrenen L 21 ist das SBA verkehrssicherungspflichtig und hätte dort einen Radweg anlegen müssen, hatte aber noch keinen Grunderwerb dafür getätigt. Der Radweg entlang der Landesstraße wäre deutlich teurer geworden, hätte einen hohen Grad der Neuversiegelung gebracht und wäre landschaftlich weniger reizvoll gewesen. Der „Altheider Weg“ verband im Abstand von ca. 500 Metern zur Landesstraße die beiden Ortsteile mit einem geschotterten Weg, der auch von der Landwirtschaft genutzt wird und damit nur sehr eingeschränkt Radfahrenden zur Verfügung stand. Die Stadt Ribnitz-Damgarten war sehr an einer Lösung interessiert, welche Radfahrende direkt zum Denkmalhof in Klockenhagen führt, und das SBA benötigte eine Lösung für die Sicherheit der Radfahrenden. Nach Gesprächen zur Lösungsfindung zwischen Stadt und SBA fuhren wir gemeinsam zum Landesförderinstitut. Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung als Ziffer-6-Radweg wurde die Alternativroute zum straßenbegleitenden Radweg entlang der L 21, verlaufend auf dem „Altheider Weg“, gefördert, welche den notwendigen landwirtschaftlichen Verkehr berücksichtigt. Fördermittelempfänger war das SBA, welches nach Umsetzung der Alternativroute entlang der L 21 in diesem Abschnitt keinen Radweg mehr bauen wird. Eigentümer des Weges und verantwortlich für die Umsetzung war die Stadt. Sie ist als Baulastträger auch weiterhin verantwortlich für den „Altheider Weg“, war aber nicht an den Baukosten beteiligt. Hier haben alle gewonnen. Die Teileinziehung als Fahrradstraße wurde vom Landkreis begleitet. Der Landwirt hat die Schlüssel für die Poller. Die Poller verhindern die Durchfahrt mit Pkw.

Die Fahrradstraße kann durch den Asphaltbelag sowie die Breite zwischen 3 und 3,5 Metern auch von anderen Verkehrsteilnehmenden auf 2,235 Kilometern jahreszeitenunabhängig genutzt werden. Als Ausgleich wurde entlang des "Altheider Weges" eine Windschutzpflanzung in eine einheimische Feldhecke umgewandelt. Es wurden 225 verschiedene Sträucher gepflanzt und 41 Bäume.

Ziele

  • Sicherheit
  • Komfort und Fahrspaß
  • Überwindung weiter Distanzen
  • Mehr Personen fahren Fahrrad
  • Fahrrad steigt in der Wahrnehmung
  • Reduktion privater Autoverkehr (sogenannter MIV)
  • Klima- und Umweltschutz
  • Lückenschluss im Netz

Ergebnisse

Die Fahrradstraße zwischen Altheide und Klockenhagen wurde im Mai 2021 fertiggestellt.

Dauer: Planung und Umsetzung

1 Jahr Planung, ½ Jahr Umsetzung

Kosten / Mittelherkunft

606,000 Euro

  • Landesmittel
  • EFRE-Fördermittel

Personeller Aufwand

Keine spezifische Angabe

Beteiligte Ämter

Keine Angabe

Beteiligte Akteur*innen

Straßenbauamt Stralsund (SBA), Landesförderinstitut

Kommunikation der Maßnahme

Pressemitteilungen

Herausforderungen

Keine Angabe

Besonderheiten

  • Nachhaltige Ressourcen
  • Interkommunal
  • Spezifische Zielgruppe: Touristinnen, Anwohnerinnen

Quelle des Praxisbeispiels:

Deutscher Fahrradpreis 2023 Stadt Ribnitz-Dammgarten

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